Videokonferenz Harry Koopman
Als zweiten großen Gastredner in unserem zurzeit nur virtuell stattfindenden Austausch mit der israelischen Partnerschule in Meccabim-Reut, durften wir nach Jennifer Teege nun auch Harry Koopman am 22 Januar begrüßen.

Gemeinsam mit den israelischen Austauschülern konnten die Schülerinnen und Schüler unserer Israel-AG Harry Koopmans Lebens- und Überlebensgeschichte verfolgen.

Harry Koopman wurde am 11 Januar 1942 geboren und wuchs als jüdisches Kind im Amsterdamer Judenviertel auf. Nachdem auch die Juden in Amsterdam starke Einschränkungen durch die Nationalsozialisten erfahren müssten, kam es auch hier zu Massendeportationen in die Konzentrationslager. Nur durch großes Glück und den Einsatz seines Vaters konnte der kleine Harry dem sicheren Tod entkommen. Eine christliche Arztfamilie aus Amsterdam hat in dieser schwierigen Zeit den Mut aufgebracht, Harry am 11. Mai 1943 bei sich aufzunehmen und ihn als einen ihrer Kinder auszugeben. Bis auf Harrys Vater ist seine gesamte Großfamilie in den Konzentrationslagern umgekommen.

Harry Koopman hat sich heute als Lebensaufgabe gesetzt, in Schulen von seiner Überlebensgeschichte zu erzählen, damit auch heute immer mehr Menschen Zivilcourage zeigen. Seiner Ansicht nach gibt es 4 Arten von Menschen.

  1. Täter
  2. Mitläufer
  3. Zuschauer
  4. Widerstandskämpfer

Schülerinnen und Schüler beider Schulen arbeiten zurzeit gemeinsam daran, wie wir in Deutschland als auch in Israel mehr Zivilcourage im Alltag zeigen können. Die Bandbreite geht von Hilfe für Mobbingopfern bis hin zur konkreten Hilfe von Minderheiten in beiden Ländern.

Trotz der sehr gelungenen online Projektarbeit beider Schulen freuen wir uns natürlich in erster Linie auf einen schnellstmöglichen echten Austausch. Bis dahin wird unser virtueller Austausch weitergeführt.

© T. Niemeier 2021