Aufgrund des Nationalsozialismus und darauffolgender neuer Gesetze veränderte sich in der Zeit von 1933 bis 1945 Vieles. Besonders Menschen jüdischen Glaubens waren Verfolgung und Unterdrückung ausgesetzt, auch Kinder und Jugendliche. So wurden seit dem Jahr 1933 auch immer mehr jüdische Schüler*innen aus den öffentlichen Schulen ausgeschlossen, bis daraufhin in 1938 allen von ihnen ein Verbot des Besuchs öffentlicher Schulen ausgesprochen wurde und sie von nun an ausschließlich jüdische Schulen besuchen durften. Davon waren auch Karla Raveh und ihre Schwester betroffen. Sie gingen dann auf die jüdische Schule in Detmold in der Gartenstraße 6. Und das war nur ein einziger Teil des Lebens von jüdischen Personen in diesem Zeitabschnitt. Viele Menschen jüdischen Glaubens erlebten in Folge der Behandlungen durch die Nationalsozialisten die unterschiedlichsten und bewegendsten Geschichten. Der Weg, den sie gehen mussten, war sehr schwierig. Einschränkungen und Ausgrenzungen waren kein Einzelfall.
Trotz allem gibt es an so einem bedeutenden Punkt wie dem Ort, an dem Karla Raveh zur Schule ging, bis heute keine Gedenktafel, um an diese Schicksale der Menschen zu erinnern.
Wir als Schüler*innen des 10. Jahrgangs der Karla-Raveh-Gesamtschule haben dieses zum Anlass genommen, uns einzusetzen und damit das Errichten einer Stolperschwelle am Standpunkt der alten jüdischen Schule in Detmold zu unterstützen. Diese soll dort, an Ort und Stelle eines wichtigen Abschnittes der langen Geschichte der Verfolgung der Angehörigen des Judentums, zum Gedenken dienen.
Somit haben wir zu der Einschulung der neuen fünften Klassen an unserer Schule einen Verkauf von selbstgemachten Waffeln, Crêpes sowie Limonaden organisiert, um die Schulkinder und ihre Angehörigen willkommen zu heißen. Zudem sollen die Einnahmen der Aktion als Spendengelder für bereits genannte Gründe verwendet werden. Dazu trägt auch das Grabbe Gymnasium in Detmold einen Beitrag. Insgesamt haben wir bei dieser Aktion 361€ eingenommen.
Wir hoffen damit, den finanziellen Weg bis zu der finalen Einrichtung der Stolperschwelle etwas verkürzt haben zu können und freuen uns, wenn sie bald verlegt werden kann.
© Fenja Begemann Klasse 10A