Auch im Sommer 2024 startete wieder eine Karate-AG im 6. Jahrgang unter der Leitung von Karate-Trainerin Sonja Stock. Ein halbes Jahr lang erlernten die SchülerInnen mittwochs nachmittags die Grundlagen der japanischen Kampfkunst – mit vielen Spielen, aber auch diszipliniertem Training. Diese Gruppe war mit viel Energie dabei und einige Talente wurden entdeckt.
Die Karate-Kids staunten über die eigene Kraft, wenn sie mit voller Konzentration, richtiger Technik, Kampfschrei und ein paar Tricks auf eine Weichbodenmatte oder ein Schlagpolster schlugen oder traten. Sie lernten, dass Respekt vor den Trainings-Partner:innen das oberste Gebot ist und ein Angriff niemals den Partner trifft, sondern vorher abgestoppt wird. Sie gewannen an Selbstvertrauen und übten selbstbewusstes Auftreten. Sie verbesserten ihre Konzentrationsfähigkeit bei der traditionellen Mini-Meditation. Sie lernten japanische Wörter und das ein oder andere über japanische Kultur. Und sie bemerkten, dass ihr schwierigster Gegner oft sie selbst waren – da kämpften manche damit, sich den lauten Kampfschrei zu trauen, manche, durchzuhalten, wenn die Konzentration zu schnell nachließ, und nicht wenige damit, dass zwei Arme und zwei Beine gleichzeitig ganz unterschiedliche Dinge tun sollten.
Am 22. Januar 2025, der letzten AG-Stunde des Halbjahrs, fand die Abschlussprüfung unter den strengen Augen der Prüferin sowie der zuschauenden Familien statt: Zehn Kinder wählten die schulinterne Prüfung, zwei Kinder trauten sich sogar an die offizielle erste Prüfung des Deutschen Karate-Verbandes. Die Prüflinge waren an diesem Nachmittag besonders konzentriert dabei. Sie zeigten alle erlernten Abwehrtechniken, einen Angriff mit der Faust und eine Fußtechnik. Außerdem beinhaltete die Prüfung erste Partnerübungen mit großem Sicherheitsabstand, bei denen man auf Angriffe des/der PartnerIn schnell reagieren muss. Bei einer Partnerübung mit Schlagpolster konnten die Zuschauenden nicht nur sehen, sondern bei Kampfschreien und lautem Aufprall von Fäusten auf Polstern auch hören, wie stark diese Kids sind.
Die Prüferin stellte fest, dass die beiden Kids für die DKV-Prüfung die Anforderungen voll erfüllten und alle anderen in der Prüfung der Schule ihre je eigenen, besonderen Stärken abrufen konnten. So gab es zum Schluss nicht nur 2 Prüfungsurkunden zum 9. Kyu-Grad des DKV und 8 Prüfungsurkunden der KRG, sondern auch großen Applaus und verdientes Lob.
© Sonja Stock 2025
